Fortbildungspaket – Deutsch

Referat 1

Tele-Augenkonsil, Fiktion oder Wirklichkeit

Mit der Einführung neuartiger Messmethoden und Technologien zur Ferndiagnose und -überwachung von Augenkrankheiten hat sich der Einsatz der Telemedizin ausgedehnt. Telemedizinische Dienste erleichtern die Auswertung, Diagnose und Steuerung eines räumlich entfernten Patienten. Ansätze der künstlichen Intelligenz für die Auswertung von Daten bildgebender Diagnosesysteme unterstützen zunehmend Ärzte und klinische Anwender bei der schnellen Erstellung komplexer Diagnosen. Der Einsatz der Telemedizin in der Augenheilkunde hat jedoch noch keine breite Akzeptanz gefunden. Aktuelle Modelle der Telemedizin in der Augenheilkunde werden weitgehend über „Store-and-Forward„-Methoden durchgeführt, zunehmend gibt es nun Methoden der Fernüberwachung (zB. intraokuläre Augendrucksensoren) und interaktive Modalitäten. Im Vortrag werden der aktuelle Stand der Teleophthalmologie in Deutschland beschrieben und erste Ergebnisse eigener teleophthalmologischer Projekte, wie das Tele-Augenkonsil bei Diabetiker und der SmartTonoTracker bei Glaukompatienten dargestellt. 

Professor Dr. med. Georg Michelson

Leiter der Poliklinik der Augenklinik am Universitätsklinikum Erlangen, Leiter Tele-Ophthalmologisches Institut im Medical Valley Center Erlangen und CEO der Talkingeyes&More GmbH.  Nach Studium der Humanmedizin an der Universität Regensburg und Universität Erlangen-Nürnberg, 1989 Facharzt für Augenheilkunde, 1992 Habilitation, 2001 C3-Professur für Augenheilkunde am Universitätsklinikum Erlangen, 2007 Ausgründung und CEO der Talkingeyes&More GmbH im Medical Valley Center Erlangen.

Referat 2

Der Einfluss der Messung der Baulänge des Auges auf die Berechnung progressiver Flächen

Seit der Erfindung der Gleitsichtgläser von Martinez und den mathematischen Berechnungen einer progressiven Fläche von Minkwitz wird versucht, das Tragen solcher Gleitsichtbrillen für den Träger verträglicher zu machen. Mit der Personalisierung solcher Flächen mit Hilfe der Ermittlung individueller Parameter ist ein großer Schritt in Richtung der Erweiterung der Sehbereiche gelungen. Jedoch gab es weiterhin die Notwendigkeit, einige Parameter anzunehmen. Mit der Messung der Baulänge des Auges gelingt es jetzt, noch präziser die Berechnung der Gleitsichtfläche auf den Träger abzustimmen und somit verbesserte Trageeigenschaften der Gleitsichtbrillen zu erreichen.

Fritz Paßmann

Fritz Paßmann ist seit 1990 Augenoptikermeister und Dozent für Augenoptik. Nach Abitur und seiner Augenoptikerlehre schloss sich die Meisterausbildung in Düsseldorf und Köln an. Seit 1991 ist er als freiberuflicher Dozent an verschiedenen Handwerkskammern und Fachschulen in den Bereichen Theorie, Werkstatt und Refraktion tätig gewesen. Er war von 2007 -2018 Leiter des Fachbereichs Augenoptik der HWK Dortmund. Seine Interessen gelten modernen Lehr- und Lernmethoden. 2008 schloss er seine Fortbildung zum „Geprüften Fortbildungstrainer/HWK“ ab. Paßmann hält bundes- und europaweit bis hin nach Asien Vorträge über spezielle Themen in der Augenoptik mit Schwerpunkten im Binokularsehen und der Nahprüfung. Er ist zusammen mit Dieter Kalder Entwickler des Systems der PASKAL 3D-Erlebnisrefraktion, welches 2014 erstmalig auf der augenoptischen Fachmesse „Opti“ in München vorgestellt worden ist. In den letzten Jahren beschäftigt er sich mehr und mehr mit dem Thema, Fachwissen kundengerecht und erfolgreich in die Kommunikation mit den Endverbrauchern einzubringen.

Referat 3

Eine etwas andere Sehstörung – Neglect

Es wird eine sehr kurze Übersicht über eine wenig bekanntes, aber eigentlich recht häufig (v.a.) im Rahmen von Schlaganfällen auftretendes Störungsbild gegeben: Die halbseitige Vernachlässigung, auch Neglect genannt. 

Es handelt sich dabei um ein normalerweise multimodales Phänomen, das den Aufmerksamkeitsfokus systematisch in eine Raumhälfte zieht; die andere Hälfte wird systematisch nicht (oder deutlich weniger) beachtet. Die Betroffenen sind sich dieser Störung nicht oder höchstens teilweise bewusst. 

Im Vortrag wird auf das klinische Bild eingegangen, diagnostische Fragen und therapeutische werden erörtert, Ursachen und Modelle werden angesprochen. Wo möglich wird der Bogen zum Fachgebiet der Zuschauer geschlagen.

lic. phil. Andreas Noser 

Ausbildung

2013 – 2014
Seit 2013
2007 – 2011
2000 – 2006
1994 – 1999
Zertifizierter neuropsychologischer Gutachter SIM
Fachpsychologe für Neuropsychologie FSP
Universität Zürich: MAS in Neuropsychology
Universität Fribourg: lic. phil. I (Klinische und Allgemeine Psychologie, Neurobiologie)
Kantonsschule Wattwil SG : Matura Typus E

Berufliche Erfahrung

Seit Ende 2018
Seit Ende 2014
2013 bis 2016
2013 – 2014
2008 – 2013
2007 – 2008
2007
2005
2004
2003
Externer Supervisor
Praxis für Neuropsychologie Conrad & Noser
Neurologische Praxis Luzern, St. Anna Spital – Hirslanden Klinik (10%) 
Praxis für Neuropsychologie Noser
Abteilung für Neuropsychologie, Klinik Bethesda Tschugg
Stage académique: Service de neuropsychologie et neuroréhabilitation, CHUV, Lausanne
Stage académique: Service de neuropsychologie et logopédie, hôpital cantonal, Fribourg
Praktikum: Lehrstuhl für Klinische Psychologie, Universität Fribourg
Praktikum: Neuropsychologische Tagesklinik, München-Bogenhausen
Praktikum: Ambulatorium für Folter- und Kriegsopfer, Schweizerisches Rotes Kreuz, Bern

Ehrenämter

2011 – 2015Vorstandsmitglied Schweizerischer Vereinigung für Neuropsychologie SVNP